Offenbacher Flobertschützen-Verein 1888 e.V.  

 

 130 Jahre Offenbacher Flobertschützen-Verein 1888 e.V.

Die Offenbacher Flobertschützen blicken auf mittlerweile mehr als 130 Jahre wechselhafte Vereinsgeschichte zurück. Der in den Anfangsjahren errichtete Schießstand musste nach dem ersten Weltkrieg unter dem Vorsitz von Georg Schneider in den 20er Jahren wiederaufgebaut werden. Aus dieser Zeit liegt uns heute noch ein Protokollbuch mit Eintragungen von Mitgliederversammlungen und Vorstandssitzungen vor.

Der nächste große Bruch in der Vereinsgeschichte kam mit dem Jahr 1933. Das Vereinsleben kam zwangsläufig mehr oder weniger zum Erliegen, die letzte Mitgliederversammlung datiert vom 07. Dezember 1941. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges galt der Verein per Kontrollratsgesetz vom 10. Oktober 1945 gar als aufgelöst.

Aber auch hier fanden sich wieder einige Mitglieder zusammen, die sich um den Wiederaufbau und die Entwicklung des Vereins in der Folge bemühten. Besonders zu erwähnen ist hier Friedrich Scharmann, unter dessen Führung im zweiten Anlauf am 14. Juni  1953 die Wiedergründung des Vereins gelang.

Durch die Tätigkeit von Thomas Burckhardt gewann das Leistungsdenken immer stärkere Bedeutung. Die Vorsitzenden Erwin Goldmund und Harald Großmann führten den Verein dann bis 1997.

Ein Höhepunkt in dieser Zeit war die Aufnahme des Bogensports in das Programm des Vereins. Auslöser war Gerhard Kuschel, der sich in dieser Disziplin zur Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft qualifizierte. Trainiert wurde zu dieser Zeit auf dem Schießstand der Polizei in der Mausloch-Schneise.

1995 musste der Verein unsere Übungsstätte für das Kaliberschießen in der Stadthalle in Offenbach aufgeben. Eine lange Verbundenheit mit der Schützengesellschaft 1961 Neu-Isenburg e.V. ergab die Möglichkeit, mit deren damaligem Vorsitzenden Alfred Wolfram einen Mietvertrag für die Nutzung von deren Vereinsgelände für alle Vereinsaktivitäten abzuschließen. Damit hatte der Verein wieder eine Trainingsstätte und auch Zugang zu einem Vereinsheim und konnte sein Vereinsleben sowie die sportlichen Aktivitäten fortsetzen.

Von nun an entwickelte sich aus einem der ältesten Kleinkaliber-Schützenvereine Deutschlands ganz langsam ein Bogensportverein, da die wenigen verbliebenen Kugelschützen keinen Nachwuchs mehr bekamen und somit keine Mannschaften mehr aufgestellt werden konnten. Das große Freigelände, das dem Verein nun zur Verfügung stand, begünstigte nicht zuletzt diese Entwicklung.

Durch die mehr als 20 Jahre währende Tätigkeit von Peter Kunzmann als Vorsitzender von Flobert Offenbach und gleichzeitig als Bogensportleiter im Vorstand der SG 1961 Neu-Isenburg hat sich eine große Anzahl von Bogenschützen nunmehr in beiden Vereinen angesiedelt. Das Training findet nunmehr im Sommer auf dem Gelände der SGNI statt, für den Winter steht in Offenbach eine große Sporthalle zur Verfügung.

Ohne diese Entwicklung hin zum Bogensportverein wäre der Erhalt dieses alten Schützenvereins als eigenständiger Verein sicher nicht mehr möglich gewesen. Die Kooperation beider Vereine mit dem Erhalt der Selbstständigkeit ist mehr als gelungen. Um allen Schützen die Möglichkeit zu geben, als Teil einer Mannschaft ihrem Sport nachgehen zu können, geht die Kooperation der Vereine mittlerweile soweit, dass die Recurveschützen Teil der SGNI sind und alle anderen Bogenarten unter dem Wappen von Flobert Offenbach vereinigt sind.

Die Erfolge in der WA (ehemals FITA), der AAE und dem DFBV geben uns recht und führen unsere Bogenschützen jährlich mit Meistertiteln zu den Sportlerehrungen in Offenbach und Neu-Isenburg.

Der Offenbacher Flobertschützen-Verein 1888 e.V. beheimatet ca. 60 Mitglieder mit unterschiedlicher Nationalität. 

Yvonne Lammersdorf

1. Vorsitzende